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Wirbelsäulenbeschwerden und Rückenschmerzen

Die Wirbelsäule ist das zentrale Stützelement des Körpers und ermöglicht die Aufrechterhaltung der Körperhaltung sowie Beweglichkeit. Die Anatomie der Wirbelsäule umfasst verschiedene Abschnitte: Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Kreuzbein und Steißbein. Sie trägt das Gewicht des Körpers und schützt gleichzeitig das Rückenmark, das für die Übertragung von Nervenimpulsen zwischen Gehirn und Körper verantwortlich ist. Aufgrund ihrer zentralen Rolle ist es nicht überraschend, dass viele Patienten im Laufe ihres Lebens unter Wirbelsäulenbeschwerden leiden. Diese Beschwerden können von leichten Verspannungen bis hin zu schweren, chronischen Schmerzen reichen. Eine gründliche Untersuchung und Analyse der Körperregionen der Wirbelsäule sind wichtig, um die richtige Diagnose zu stellen.

Leistungen:

Dr. Bahrami behandelt Patientin, die über Wirbelsäulenschmerzen klagt

Was sind häufige Ursachen für Rückenbeschwerden?

Wirbelsäulenprobleme können viele verschiedene Ursachen haben. Sie reichen von akuten Verletzungen bis hin zu degenerativen Krankheiten, die sich mit der Zeit entwickeln. Die häufigsten Ursachen sind:

1. Muskelverspannungen

Muskelverspannungen im Bereich der Wirbelsäule sind eine der häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen. Diese entstehen meist durch Fehlhaltungen, längeres Sitzen, körperliche Überlastung oder Stress. Besonders häufig betroffen sind die Muskulatur der unteren Rückenregion (Lendenwirbelsäule) sowie der oberen Rücken und Nacken. Verspannungen können schmerzhafte Verhärtungen der Muskeln hervorrufen und die Beweglichkeit einschränken.

2. Bandscheibenvorfälle

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der weiche Kern einer Bandscheibe (Nucleus pulposus) durch einen Riss im äußeren Faserring (Anulus fibrosus) austritt. Dadurch kann der Nerv, der aus dem Rückenmark austritt, gedrückt oder gereizt werden. Ein Bandscheibenvorfall verursacht oft starke lokale und ausstrahlende Schmerzen, sowie Taubheitsgefühle oder sogar Lähmungserscheinungen in den durch den entsprechenden Nerven versorgten Bereichen. Je nach Lage des Vorfalls können die Symptome daher unterschiedlich sein. 

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3. Arthrose der Wirbelsäule (Spondylose) und Wirbelgleiten (Spondylolisthese)

Die Arthrose der Wirbelsäule ist eine degenerative Erkrankung der Facettengelenke, die für die Beweglichkeit und Stabilität der Wirbelsäule sorgen. Im Rahmen der Arthrose kommt es zu einem Abbau des Knorpels und zu schmerzhaften Entzündungen der Gelenke. Infolgedessen kann es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit, steifen Gelenken und starken Rückenschmerzen kommen, insbesondere in der Lenden- und Halswirbelsäule.
Spondylolisthese bedeutet, dass ein Wirbelkörper im Rücken nach vorne oder hinten gegenüber dem darunterliegenden Wirbel verrutscht ist. Es kann zu einem „Gleiten“ der Wirbel kommen. Oft passiert das im Bereich der Lendenwirbelsäule, zum Beispiel durch einen kleinen Defekt im Wirbelbogen, Verschleiß oder Verletzungen. Das kann Rückenschmerzen, Muskelverspannungen oder manchmal auch Nervensymptome wie Kribbeln oder Schwäche in den Beinen verursachen.

4. Spinalkanalstenose (Verengung des Wirbelkanals)

Eine Spinalkanalstenose entsteht, wenn sich der Wirbelkanal verengt und dadurch das Rückenmark oder die abgehenden Nervenwurzeln unter Druck geraten.
Häufig geschieht das durch altersbedingte Veränderungen wie Bandscheibenabnutzung, knöcherne Anbauten (Osteophyten) oder Verdickung von Bändern in der Wirbelsäule.
Typisch sind Rückenschmerzen und vor allem Beschwerden in den Beinen, wie Kribbeln, Taubheit oder Schwäche, die sich beim Gehen oder längeren Stehen verschlimmern.
Viele Betroffene merken, dass es besser wird, wenn sie sich hinsetzen oder leicht nach vorne beugen, weil dadurch der Kanal kurzzeitig etwas weiter wird.

5. Skoliose und andere Fehlstellungen

Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die sich meist während des Wachstums in der Kindheit oder Jugend entwickelt. Auch andere Fehlstellungen wie Rundrücken (Kyphose) oder Hohlkreuz (Lordose) können zu chronischen Wirbelsäulenbeschwerden führen. Diese Fehlstellungen verursachen ungleichmäßige Belastungen der Wirbelsäule und der umliegenden Muskulatur, was zu Schmerzen und Verspannungen führen kann.

6. Osteoporose

Osteoporose ist eine Erkrankung, bei der die Knochenmasse, besonders im Bereich der Brust- und Lendenwirbelsäule, verringert wird und die Knochen brüchiger werden. Besonders in der Wirbelsäule führt Osteoporose zu einer erhöhten Frakturgefahr, was in einigen Fällen zu schmerzhaften Wirbelkörperfrakturen führen kann. Da der Knochen durch die Osteoporose geschwächt ist treten Frakturen oft bereits bei geringfügigen Belastungen auf, etwa beim Heben schwerer Gegenstände oder bei Stürzen.

7. Verletzungen und Unfälle

Unfälle, Stürze oder sportliche Verletzungen können ebenfalls zu akuten Wirbelsäulenbeschwerden führen. Wirbelbrüche, Prellungen und Zerrungen können zu starken Schmerzen und einer eingeschränkten Beweglichkeit führen. In einigen Fällen sind chirurgische Eingriffe erforderlich, um die Wirbelsäule zu stabilisieren oder beschädigte Strukturen zu reparieren.

Was sind die Symptome von Wirbelsäulenbeschwerden?

Die Symptome von Wirbelsäulenbeschwerden können je nach Ursache und Schweregrad variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

Frau hat Nackeschmerzen

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Schmerzen im Rücken?

Die Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden hängt von der Art der Erkrankung und der Schwere der Symptome ab. In vielen Fällen sind konservative Maßnahmen ausreichend, während in schwereren Fällen chirurgische Eingriffe notwendig sein können.

1. Konservative Therapie

2. Chirurgische Eingriffe

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichen, um die Schmerzen zu lindern sind möglicherweise operative Maßnahmen notwendig. Dasselbe gilt bei Vorhandensein von Lähmungserscheinungen – hier sollte zügig eine operative Entlastung der bedrängten Nervenwurzeln erfolgen. Häufige Eingriffe sind Bandscheibenoperationen (z. B. bei einem Bandscheibenvorfall) und Wirbelkörperstabilisationen.

Bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder Magnetresonanztomographie (MRT) sind entscheidend für die präzise Diagnose und Operationsplanung.

Wie kann man Rückenschmerzen vorbeugen?

Ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, das Risiko für Wirbelsäulenbeschwerden zu reduzieren. Dazu gehören:

Büro mit ergonomischen Schreibtischsesseln

Fazit

Wirbelsäulenbeschwerden sind weit verbreitet und können durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden. Je nach Schweregrad kann ein primär konservatives Prozedere mittels Physiotherapie und Schmerzmittel bereits Entlastung bringen. In schwerwiegenden Fällen oder bei Versagen einer konservativen Therapie muss einer operative Maßnahme in Betracht gezogen werden.

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